Mein “Pura Vida” in Costa Rica
Schon länger hatte ich das Bild vor Augen, wie ich am Strand in Costa Rica sitze. Hinter mir nur eine kleine spartanische Hütte, wenig Touris um mich herum, dem Dschungel ganz nah und die Sonne spiegelt sich auf meiner braungebrannten Haut. Gesucht und gefunden, natürlich mit “Abers“! Das ist mein “Pura Vida” in Costa Rica!
Das Leben im Einklang der Natur
Die Affen beschmissen mich mit ihrer Kacke vom Baum und herunterfallende Mangos und Kokosnüsse wurden zu Wurfgeschossen und Landminen. Ganz klar! Hier ist nicht der Mensch die gefährliche Spezies, sondern die “ach-so-unschuldig” aussehenden Äffchen und Eichhörnchen!!
Überall hörte ich ungewohnte Tiergeräusche und vor allem das Klackern der Geckos ist mir in Erinnerung geblieben. Genauso, wie die Selbstmordkäfer, die sich einfach auf einen draufschmeissen oder nach dem 10. Flug gegen die Wand irgendwann leblos am Boden liegen bleiben. Anscheinend sind sie nicht nur häßlich, sondern auch noch dumm! Arme Tierchen, aber in meinem Schlafsack fand ich sie auch nicht gerade geil! Dennoch setzte ich sie immer sorgfältig an die frische Luft, um mein Karma natürlich nicht zu beschädigen.
Pura Vida in Costa Rica
Frei fühlte ich mich und das konnte man auch beim genaueren hinschauen sehen. Denn ich trug im Laufe der Zeit nicht nur immer weniger Kleidung, sondern verwahrloste auch quasi. Sich Gedanken ums Aussehen am Strand zu machen… bitte? Das war mir alles zu anstrengend und “back to the roots“ in Flip Flops mein Motto: Also hatte mein T-Shirt Flecken – roch aber noch halbwegs gut; Meine Augenbrauen wucherten, weil es definitiv auch zu den anstrengenden Dingen im Leben gehört, auf die man mal getrost verzichten kann; Und meine Haare auf dem Kopf wurden nur noch vom Wind getrocknet und zottelten so vor sich hin. Egal, man! Zu einem ordentlichen Strand-Look gehörte das nun mal dazu 😉 War es doch in diesen Tagen sehr viel wichtiger nach der nächsten guten Konversation und ein paar Bierchen Ausschau zu halten.
Entspannt und relaxt blickte ich auf Kilometerlange Strände und träumte im Sonnenuntergang. Hinter mir wehten die Palmen im Wind und ich hörte die Grillen zierpen. Ach, du schönes Leben in Costa Rica!
Bröckelnde Fassade am Strand
Mosquitos bissen mich ständig. Ich wurde beim Strand-chillen von Krabben gezwickt. Meine Hautfarbe kam eher Pumuckl näher anstatt einer Latina. Und manchmal wünschte ich mir eine Klimaanlage, weil das Dauerschwitzen mir auf die Nerven ging. Der kleine Kiosk war zwar nur ein paar hundert Meter entfernt, aber wenn es in Costa Rica zu dieser Jahreszeit regnet, dann so richtig. Stundenlang fühlte ich mich in meiner Hütte gefangen und kümmerte mich dann darum, den ganzen Sand loszuwerden, während dieser sich hinterrücks schon wieder in Form eines Flusses in die Hütte schlich. Das ganze Desaster führte natürlich zu nassen Klamotten, die dann einfach mal mindestens 4 Tage zum trocknen brauchten. Äh, wie ätzend!
Und ich fragte mich häufig: Warum musste es unbedingt Costa Rica zur Regenzeit sein?!
Ticos und Konversation
Die Costa Ricaner heißen alle Ticos und sind höflich und nett. Freundlich kamen sie mir entgegen, wenn sie merkten, dass ich etwas Spanisch spreche. Dann adoptierten sie mich gleich und ich bekam einige gute Tipps und auch andere Angebote. 😉 Es sind halt auch Latinos, die ihren sexuellen Gedanken freien Lauf lassen. Aber ein Hoch auf mein spanisch und meinen dreckigen Wortschatz. 😀
In dem Dorf Sámara, in dem ich einige Zeit verbrachte war es allerdings, wie in jedem kleinen Dorf. Viel getratscht, Daily Soaps und Gossip an jeder Ecke. Es war nicht verwunderlich, dass einige europäische Mädels von einem Tag auf den anderen von ihrem braungebrannten Tico hintergangen wurden. Pura Vida halt auch in jeglicher Hinsicht. 😉
Costa Rica aus meiner Sicht
Viele sagen, irgendwas macht das Land richtig. Grün ist es! Das stimmt auf jeden Fall! An jeder Ecke sieht man, wie die Regierung Geld hineinpumpt um dem Image und den Touristen gerecht zu werden. Doch in meinen Beobachtungen erhält das Traumland nur eine 2+ mit Sternchen, denn der Naturschutz der Regierung ist eine Sache, die Köpfe der Ticos eine andere. Ich hätte mich auch in Panama oder in der Dominikanischen Republik befinden können, denn wahrlos Plastikflaschen auf den Boden schmeißen können sie dort auch.
Verlässt man einmal die Paradies- Idyllen der Küsten und sieht sich die Hauptstadt San José an, ist es offensichtlich, was ich hier gerade beschreibe.
Eine Wellblechhütte reiht sich an die andere und im ersten Moment dachte ich doch glatt, dass ich mich in den Townships irgendwo in Afrika befände.
Das Reisen in Costa Rica empfand ich im Vergleich zu anderen Lateinamerikanischen Ländern übrigens nur mittelmäßig. Super einfach war es nicht und die Busse erinnerten mich doch eher an die Schüttelpartien Boliviens.
Die wenigen Straßen, die es gibt sind meistens sehr gut ausgebaut. Neue Straßen werden vermieden zu bauen, aufgrund von Naturschutz… Naja und einigen Bergen mitten im Land. Eine gute Sache, aber deshalb macht das Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln erst recht keinen Spaß. Von Stadt zu Stadt quält man sich in verschiedenen Bussen, um irgendwann in dem Zielort anzukommen. So kann schon mal eine eine theoretische Luftlinien Distanz von 150 km zu 350 km werden.
Fazit Costa Rica
Ich habe eine tolle Zeit in Costa Rica verbracht. Die Natur ist wuuuunderschön und die Preise wunderbar hoch. Der Massentourismus ist sch… schön kuschelig. Aber trotzdem! Costa Rica ist und bleibt was besonderes! Ein halbwegs ähnliches Gefühl konnte ich bis jetzt nur noch beim Nachbarn Panama empfinden.
Costa Rica ist ein recht sicheres Reiseland, allerdings leg ich euch auch wärmstens Südamerika ans Herz. 😉 Traut euch! Es ist an vielen Orten genauso sicher und sogar einfacher zu bereisen.
Für dieses Mal bin ich aber glücklich, dass ich meinem Bild im Kopf gefolgt bin. Falls du ebenfalls dein “Pura Vida” entdecken möchtest… dann versuch’s mal in Costa Rica. Ich bin gespannt auf deine Erlebnisse! 🙂
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