Salar de Uyuni – Beste Tour Boliviens
Schon im März 2016 besuchte ich die Salar de Uyuni, die größte Salzwüste der Welt in Bolivien. Also wird es wirklich mal Zeit darüber zu berichten! Wie es war und ob es sich lohnt erfährst du nun hier!
Salar de Uyuni Facts
Vielleicht hast du noch nie von dieser Salzwüste gehört oder kannst dir nur wenig darunter vorstellen, aber das Ausmaß dieser Wüste ist so gigantisch, dass man sie problemlos auf der Satellitenkarte sieht.
Sie ist über 10.000 km² groß und liegt im Süden Boliviens, an der Grenze zu Chile. An manchen Stellen ist die Salzkruste bis zu 120 Metern dick und wirkt dabei einfach nur wie ein zugefrorener See. Unendlichkeit pur und oft wird die Salar de Uyuni der größte Spiegel der Welt genannt. In der Regenzeit steht nämlich häufig etwas Wasser auf dem Salz und der Himmel wird wunderbar reflektiert. Ein Wahnsinns Schauspiel!
Allgemeines über die Tour
Ich buchte eine drei Tage Tour in San Pedro de Atacama in Chile und wollte im Anschluss durch Bolivien reisen. Eine perfekte Art, um die Grenze zu überqueren! Ich bezahlte ungefähr 130 €, was sich jetzt nicht gerade wie ein Schnäppchen anhört, aber die Tour ist inklusive Fahrer, Essen, zwei Übernachtungen und garantiert mit atemberaubenden Landschaften.
Was du sonst noch in San Pedro starten kannst, erfährst du hier!
Zusätzlich wird empfohlen sich ausreichend Wasser und Klopapier mitzunehmen. Deshalb kaufte ich mir auch vorab einen 5 Liter Wasserkanister. Allerdings war das nicht so klug, denn dieser Kanister wurde auf das Jeep- Dach verfrachtet und die kleinen Steinchen von den Wüstenpisten verursachten Löcher, so dass ich zugucken konnte, wie mein Wasser vom Dach tropfte. ⇒Besser ist hier wohl zusätzlich kleinere 2 Liter Flaschen mit ins Auto zu nehmen.
Außerdem brauchte ich eine Powerbank, um Handy und Kamera aufzuladen, Sonnencreme, Sonnenbrille, Snacks, Kokablätter, Reisepass und Geld. ⇒Besser vorher Bolivianos eintauschen.
Ich hatte meinen großen Rucksack mit dabei, der einfach auch auf das Jeep- Dach geschnürt wurde und die Tour dort oben gut überstand! Ich empfehle ansonsten Kleidung á la Zwiebellook, denn tagsüber konnte es sehr heiß werden und nachts habe ich gebbbbibbert…Willkommen in der Wüste!!
Los geht’s!
Aufgeregt wurde ich zusammen mit anderen Backpackern schon früh morgens im Hostel abgeholt und wir fuhren erstmal mit einem Minivan zur chilenischen Grenze. Nach ewigen Anstehen bekamen wir unseren Ausreisestempel und fuhren weiter zum bolivianischen Grenzübergang. Die Landschaft beeindruckte mich schon dort und so ein kleines Grenzhäuschen hatte ich noch nie zuvor gesehen.
Wir waren insgesamt 11 Leute und wurden nun auf zwei Jeeps aufgeteilt. Eine super Stimmung machte sich breit! Und als wir die wehende bolivianische Fahne entdeckten, wurde aus “I cannot believe you” schnell “I cannot bolivia!” 😀
Als die Tourguides unsere schweren Rucksäcke verstaut hatten, ging es dann endlich richtig los.
Highlights des ersten Tages
Zum ersten Mal kämpfte ich mit der Höhenkrankheit und deshalb machte ich auch erste Erfahrungen mit Kokablättern. Gefühlte Stunden saßen wir im Jeep und machten zwischendurch Halt bei verschiedenen Lagunen. Unser Fahrer zauberte Essen aus dem Kofferraum und wir beobachten Flamingos. Am späten Nachmittag erreichten wir das kleine Refugio auf ungefähr 4.500 Höhenmetern, in dem wir die erste Nacht verbrachten.
Bevor wir wieder mit einem warmen Essen in den Aufenthaltsraum gelockt wurden, erkundete ich die Gegend. Der Wind war eisig und trotz wenig Sauerstoff im Blut kletterte ich auf einen nahe gelegenen Hügel, um die Laguna Colorada zu bestaunen. Unvergesslich, diese Farben!
Müde, aber glücklich!
Die Nacht war kalt und ich kuschelte mich in mindestens vier Decken ein. Es störte mich nicht, dass es kaum Strom gab und keinen weiteren Schnickschnack. Ich hatte viel Spaß mit den anderen Backpackern und anstatt auf das Handy zu starren, erzählten wir uns schöne Reisegeschichten.
Highlights des zweiten Tages
Aufgrund des überfüllten Badezimmers putzte ich morgens meine Zähne einfach draußen vor der Tür des Hostels. Dabei entdeckte ich sogar ein Babylama und beobachtete die Inhaber- Familie. Der kleine Junge spielte mit seiner Katze und die Mama im landestypischen Outfit, packte ihre Sachen zusammen.
Ich dachte darüber nach, wie es wohl ist, an so einem unwirklichen Ort zu leben?! So mitten in der Wüste, kein Wasser aus dem Hahn, kein Internet und der nächste Nachbar kilometerweit entfernt. Aber im nächsten Moment fuhr der Vater einen brandneuen SUV vor, packte Kind, Kegel und Lama ins Auto und verschwand. Haha, einfach einmalig! Das ist also Bolivien!
Zu viel des Guten!
Auf dem Programm standen an diesem Tag weitere Lagunen, tolle Wüstenlandschaften und Vulkanland. Die Sonne brannte mir auf dem Kopf, das lange Fahren zwischen den Seen machte mich müde und ich ertappte mich dabei, wie ich gähnte, als wir wieder unzählige Flamingos sahen. Es klingt komisch, aber die Landschaft war in jedem einzelnen Moment surreal und faszinierend, nur Zeit diese Eindrücke zu verarbeiten hatte ich nicht.
Am frühen Abend erreichten wir den Rand der berühmten Salar de Uyuni und übernachteten in einem Salz- Hotel. Dort teste ich natürlich auch, ob das Hotel wirklich aus Salz bestand und nachdem ich den Stuhl angeleckt habe, kann ich sagen: “Ja!” 😀
Im Gegensatz zum letzten Refugio, steppte allerdings in diesem Hotel der Bär. Viele verschiedene Reisegruppen tummelten sich im Aufenthaltsraum und kämpften um die wenigen Steckdosen. Das Feeling, wie in einer Jugendherberge und das mitten in der Wüste.
Salar de Uyuni – da ist das Ding!
Die Anspannung stieg spürbar am letzten Tag der Tour. Alle waren nun bereit für das absolute Highlight, die Salzwüste Salar de Uyuni! Unser Fahrer gab uns vorher die Wahl: Entweder einen Besuch auf der kleinen Kakteen Insel mitten in der Wüste oder etwas Wasser auf dem Salz, um die bekannte Spiegelung zu sehen. Wir waren uns alle einig: Wir wollten lieber Wasser anstatt Kakteen.
Schon vor Sonnenaufgang fuhren wir also mit dem Jeep auf dem Salzsee herum und warteten auf die ersten Sonnenstrahlen. “Wirklich unwirkliche Kombination”, kann ich dazu nur sagen! Die Unendlichkeit der Wüste, Sonnenaufgänge finde ich sowieso toll und dann noch das überwältigende Gefühl, dass ich nun tatsächlich in der Salar de Uyuni angekommen war.
Das Ende naht!
Allerdings blieben mir nur wenige Minuten Zeit diesen Moment zu genießen, denn dann sammelte uns der Fahrer wieder ein. Bei Tageslicht fuhren wir dann zur versprochenen Wasser bedeckten Stelle, machten viele Funfotos und drehten ein kurzes Video (siehe unten). Im Anschluss bekamen wir ein letztes Mittagessen in einem Hotel mitten in der Salzwüste serviert und natürlich die Möglichkeit auf einem kleinen Markt auch Salz aus der Salar de Uyuni zu kaufen. Wir besichtigten noch kurz einen Zugfriedhof und dann endete die Tour auch schon in der kleinen Stadt Uyuni.
Von dort aus bin ich übrigens noch am gleichen Tag weiter zur Stadt Sucre gereist und habe mich erstmal für ein paar Tage schlafen gelegt. Ich war echt K.O.!
Meine Bewertung: Unbedingt machen!
Ja, ich weiß! Meinungen sind subjektiv, aber für mich zählt diese Tour zu einer der besten in ganz Südamerika! Ich fand es aufregend, die Natur unbeschreiblich und das Abenteuer mit dem Jeep durch die Wüste zu cruisen gehört sicherlich zu den Dingen, die man vermutlich nur einmal im Leben macht.
Natürlich hört man hier und dort Geschichten von Unfällen, aufgrund von schlecht gewarteten Autos, aber das passiert ja zum Glück nicht häufig und ich selbst habe mich sicher gefühlt.
Klar, es ist eine Tour, in der man einem Tourguide folgt und dessen Zeitplan, aber die Erkundung der Wüste auf eigene Faust ist absolut naiv und nicht empfehlenswert
Ich habe auch einige getroffen, die anstatt der drei Tage Tour eine kurze Low Budget Variante bevorzugten, indem sie von der Stadt Uyuni aus nur die Salzwüste besuchten. Es ist definitiv auch möglich, aber meiner Meinung nach haben diese dann die schönsten Ecken der Region verpasst. Keine Frage, die Salzwüste selbst ist unglaublich, aber mich haben vor allem nachhaltig die vielen verschiedenen Farben der Lagunen, die Atmosphäre der Wüste, gemalte Landschaften und auch ein bisschen Nervenkitzel beeindruckt. Auch noch Jahre später schaue ich mir gerne meine Fotos an und bin glücklich dort gewesen zu sein.
Hier nun noch das Video von Pete und seiner Reise durch Argentinien, Chile, und natürlich durch die Salzwüste Boliviens. Er saß bei der Tour im anderen Jeep, aber wenn du genau hinschaust, kannst du mich ab und zu trotzdem entdecken. Kleiner Tipp: Auf jeden Fall am Anfang! Schleichwerbung ist nicht beabsichtigt! 😀 Thanks, Pete for sharing!
[…] Von San Pedro de Atacama aus kannst du zum Beispiel die berühmteste Wüstentour Südamerikas starten, die Salar de Uyuni Tour! Wie ich die fand, kannst du hier nachlesen! […]
120 m dicke Salzkruste?? Wahnsinn, das kann man sich nicht vorstellen! Deine Fotos lassen mich ins Schwärmen geraten, ich möchte dort auch unbedingt mal hin. Schon alleine, um ein paar typischeTouri-Fotos zu machen 😀 Muss sein!
Liebe Grüße und viele spannende Reisen in der Zukunft,
Tamara
Hallo Tamara!
Auf jeden Fall kann ich dir diese Tour in die Salzwüste echt empfehlen! War ein super Erlebnis, etwas herausfordernd wegen der Höhenmeter, aber richtig schön! Natürlich ist es ein Hotspot, aber die Gruppengrößen sind wirklich angenehm und ansonsten verläuft sich das auch gut in den verschiedenen Wüsten! Falls du es dich dorthin verschlägt, würde ich mich über deinen Bericht freuen ? LG Inga