Hostel in Samara Matilori unterm Mangobaum
Auf meiner Reise durch Costa Rica blieb ich eine Zeit lang im Matilori Hostel in Samara stecken und lernte dabei die junge deutsche Hostelbesitzerin und Auswanderin Jen kennen. Ich fand ihre Geschichte auf Anhieb cool! Wie kam sie bloß auf die Idee das Matilori Hostel in Samara zu eröffnen, warum ausgerechnet in Costa Rica und wie traf sie damals die finale Entscheidung Deutschland zu verlassen?
Lauter Fragen, die ich spannend find, die sie dir am besten auch selbst beantwortet. Dann leg mal los, Jen! 😀
Vom Backpack zum Hostel in Samara
Was hast du früher in Deutschland gemacht?
In Deutschland habe ich erstmal ganz normal, wie so viele mein Abitur und dann eine Ausbildung zur Mediengestalterin gemacht. Dann hab ich bestimmt noch zwei Jahre für eine Reiseagentur im Marketing gearbeitet, bis mich der “travelbug” erwischte.
Deswegen ging ich dann erstmal 2 Jahre nach Australien, lebte 1 Jahr in Bali und tourte danach einige Monate mit meinem Backpack durch Südostasien. Vor allem in Kambodscha hatte ich eine interessante Begegnung, aber dazu später mehr. 😉 Mit etwas freelancing, als Grafikerin konnte ich mich in dieser Zeit über Wasser halten.
Wie wird man vom Backpacker zur Hostelbesitzerin?
Ja, wie ich eben schon kurz sagte, hatte ich besondere Momente in Kambodscha. Ich verliebte mich damals nämlich in einen Spanier. Und als aus uns tatsächlich ein Paar wurde, folgte ich ihm nach Madrid, wo wir dann auch gemeinsam 7 Monate zusammen lebten.
Aber irgendwie war es das nicht. Wir hatten beide keinen Bock auf ein “Routine- Leben”, nach all unserem Backpack- Abenteuern. Zwar ist Spanien schön und auch seine Heimat, aber irgendwie fehlte uns trotzdem was.
Also folgten wir unserem gemeinsamen Traum und beschlossen kurzerhand ein Hostel zu eröffnen.
Für den Standort Costa Rica entschieden wir uns ziemlich rational. Punkte, wie Sicherheit, gute Wirtschaft und mega schöne Natur waren uns zum Beispiel sehr wichtig.
Im Oktober 2014 war es dann soweit! Wir packten unseren Mut und unsere Sachen ein und verließen Europa!
Das Träumchen in Samara
Warum in Samara in Costa Rica?
Wir reisten damals etwas zusammen durch Costa Rica, sahen uns nach Hostels um und blieben in Samara hängen. Naja, eigentlich steckt dahinter noch eine etwas persönlichere Geschichte, die ich dir mal kurz erzählen möchte:
Also, während meiner Reisen durch die Länder habe ich angefangen zu meditieren und mich mit der Kraft der Gedanken zu beschäftigen. Das hört sich jetzt vielleicht komisch an, aber ich habe mir dabei immer einen Ball mit einem Smiley- Gesicht vorgestellt, den ich versuchte zu manifestieren. Lange passierte rein gar nichts, aber plötzlich in Samara fand ich genau diesen Ball auf der Straße!
Zufall? Nee oder? Denn alles fügte sich ab diesem Zeitpunkt an perfekt zusammen. Wir fanden ein schönes kleines Hostel in Samara, was zu Verkauf stand und schlugen zu.
Und “Tadaa!” Hier sitzen wir nun. Schauen den Affen und Eichhörnchen auf dem Mangobaum über uns zu und genießen “Pura Vida“. 🙂
Den Ball besitze ich übrigens immer noch.
Was magst du an Hostels?
In Hostels mag ich vor allem die entspannte Atmosphäre und das einfache Kennenlernen von Menschen aus aller Welt. Man hört so tolle Reise- Geschichten von anderen und tauscht sich aus. Manchmal bleibt es nur bei einem Gespräch, manchmal entstehen dadurch intensive Freundschaften und manchmal geht man auch einfach nur zusammen feiern.
Genauso unkompliziert mag ich es und deshalb versuche ich auch eine gute Atmosphäre, durch einen Platz zum ”easy connecten” in meinem Hostel in Samara zu schaffen.
War es schwierig das Matilori Hostel in Samara zu eröffnen?
Also der Papierkram ging relativ schnell und problemlos. Natürlich hat das meiste ein Anwalt für uns erledigt. Als Ausländer kann man aber ganz legal in Costa Rica ein Geschäft besitzen und managen, auch wenn man keine Aufenthaltsgenehmigung hat.
Wenn man eine Aufenthaltsgenehmigung haben möchte, ist das aber eine sehr langwierige und komplizierte Geschichte. Wir warten zum Beispiel seit 2 Jahren auf eine Antwort.
Ist es anders mit den Costa Ricanern zusammenzuarbeiten?
Die Arbeitsphilosophie der Ticos, also der Costa Ricaner ist naja… “Pura Vida”! 🙂 Daran musste ich mich, als europäisches Arbeitstier erstmal gewöhnen. Es ist ganz normal, dass die Arbeiter ein paar Stunden später auftauchen, sie in Zeitlupe arbeiten oder auch “Mist” bauen! Da hilft nur “Ruhe bewahren” und sich in Geduld üben. Aber Hey! Dafür hab ich auch ein deutlich gechillteres Leben, als vorher. 😉
Zukunft in Costa Rica
Was vermisst du am meisten?
Also generell vermisse ich Deutschland schon etwas. Meine Freunde, Familie und natürlich das Essen! Ich weiß nicht warum, aber in Costa Rica gibt es einfach kein geiles Brot, Käse oder Wurst. Und jeden Tag Reis und Bohnen ist auch echt langweilig.
Auch die vier verschiedenen Jahreszeiten fehlen mir ab und zu. Mal etwas mehr Klamotten anziehen und dabei vorm Schrank stehen… Klingt seltsam, aber hier ist es einfach ganzjährig super heiß, wer braucht da schon Klamotten? 🙂
Wie häufig trifft man dich noch in Deutschland?
Alle zwei Jahre flieg ich schon mal Heim zu Besuch, fress mich voll und genieß das kalte Klima. Jaaa, das kalte Wetter fehlt mir manchmal. Unvorstellbar oder nicht? Aber nach ein paar Wochen in Deutschland möchte ich doch wieder zurück ans Meer.
Ich bin schon sehr stolz darauf, dass ich mich in Costa Rica so wohl fühle und meine neue Heimat nennen kann.
Bist du glücklich und zufrieden?
Ich muss sagen, dass mir der Lebensstil in Costa Rica schon sehr gut gefällt und ich bin absolut glücklich darüber, dass ich damals diese Entscheidung getroffen habe.
Hier habe ich alles was ich brauche: Ein Hostel, eine Hütte direkt am Meer, ein Auto, viele Freunde und einen Hund. Ich fühle keinen Stress und Druck mich irgendwie anpassen zu müssen, um anderen gerecht zu werden. Hier bin ich frei und kann machen, was ich will!
Hast du noch einen Tipp für andere, die vielleicht mit dem Gedanken des Auswanderns spielen?
Also ich kann nur jedem raten, der bereits daran denkt auszuwandern: “Hör auf dein Herz und hab einfach den Mut deine eigenen Träume zu verwirklichen. Denn wenn du etwas wirklich möchtest, dann wird es sich manifestieren. Du musst nur selbst an dich glauben und den Mut finden, den ersten Schritt zu machen. Klingt abgedroschen, aber ehrlich, worauf wartest du noch?” 🙂
Liebe Jen! Vielen Dank für das nette Gespräch! Es hat mir sehr gut in deinem Matilori Hostel in Samara gefallen. Nicht ohne Grund hing ich mehr als zwei Wochen lang in deiner Hängematte herum. Ich komme wieder, das ist sicher!! Ich wünsche dir weiterhin alles Gute und eine tolle Zeit in Costa Rica. 🙂
Und an die Leser da draußen: Besuch Jen doch mal oder erfahre mehr über Costa Rica und schau dir an, wohin Träume führen können! – Nämlich beispielsweise zu einem Hostel in Samara unterm Mangobaum!
[…] Wie wäre es eigentlich ganz nach Costa Rica auszuwandern und ein neues Leben zu beginnen? Dazu findest du hier ein Interview mit der jungen deutschen Hostelbesitzerin Jen! […]
[…] Wie wäre es eigentlich ganz nach Costa Rica auszuwandern und ein neues Leben zu beginnen? Dazu findest du hier ein Interview mit der jungen deutschen Hostelbesitzerin Jen! […]