Ist Reisen in Südamerika gefährlich?

In diesem Artikel beantworte ich die Frage, die ich immer wieder höre: ”Ist das Reisen in Südamerika gefährlich? Alleine? Und auch noch als Frau?”
Ja! Schlechte Kombination oder nicht?! Und ich lebe immer noch! 😀 Die erste Frage ist gar nicht mal so einfach zu beantworten, denn “Nein” ist nicht richtig und auch nicht ganz falsch! Hingegen war das Alleinreisen und auch das Frausein überhaupt kein Problem. Ich erzähle dir nun, wie ich das sehe und gebe dir meine Tipps, die ich immer auf Reisen befolge.
Das Leben ist überall gefährlich
“Grundsätzlich kann einem überall etwas passieren!” Diese Floskel hast du bestimmt schon oft gehört, aber denken wir einmal darüber nach! Das Risiko, dass etwas passieren könnte, steigt sofort an, sobald du deine vier Wände verlässt. Und auch zu Hause bist du eigentlich nicht sicher. Die Wahrscheinlichkeit, dass es ein Erdbeben gibt, ist zumindest in unseren Regionen eher gering, aber im Haushalt passieren bekanntlich die meisten Unfälle.
“OMG!” stell dir einmal vor, du wärst eine Hausfrau in einer Erdbebenregion in Südamerika?! Es gibt also noch gefährlichere Kombinationen. Da bin ich aber froh! 😉
Was bedeutet dein Leben?
Inwiefern leben wir richtig, so wie wir uns das vorstellen?
Wie wir eben festgestellt haben ist ein Leben nur zu Hause nicht das Sicherste und meiner Meinung nach auch etwas langweilig. Aber falls du dich nun angegriffen fühlst, ich akzeptiere auch, wenn man das anders sieht. Was du dir von deinem Leben erwartest, weißt du ja wohl am besten. Daheim bleiben oder doch lieber mal deine nackten Füße am Karibikstrand vergraben? Was siehst du, wenn du nun einmal deine Augen schließt?
Ich vermute mal zweitens trifft auf dich zu, da du gerade in meinem Reise Blog unterwegs bist. Also willkommen im risikofreudigen Leben und auf der dunklen Seite. 😉
Das Wahnsinns- Bauchgefühl
Natürlich gibt es immer mal wieder Situationen, in denen du dich unsicher und nicht wohl fühlst. Erinnere dich nun mal an so eine Situation zurück! Und? Hast du in deinen Erinnerungen gekramt und ein einschneidendes Erlebnis gefunden? Ich gehe mal stark davon aus, denn jeder kennt solche Situationen. Aber wie ging das für dich aus? Schlecht oder ist im Endeffekt nichts passiert? Ja, nix oder?
In den meisten Situationen passiert nämlich gar nichts, denn du hast einfach nur auf dein Bauchgefühl gehört. Dieses Bauchgefühl ist beim Reisen enorm wichtig und glücklicherweise besitzt du es auch. Es rettete dich bestimmt schon in brenzligen Momenten, weil du dich zum Beispiel entschieden hattest, den Ort zu verlassen, deine Beine in die Hand zu nehmen oder die komische Unterhaltung zu beenden.
Manchmal rettet einen auch das Gefühl von jemand anderem, doch wenn du alleine unterwegs bist hast du nur dich! Vertrau dir und hör dir zu! Dann passiert dir auch vermutlich nichts!
Stille Post auch in Südamerika
Es stimmt, dass Südamerika gefährlich ist und etwas anders tickt. Der Wert eines Menschen kann dort in manchen Regionen wirklich niedriger sein, als hier. Aufgrund von fehlender Bildung, vorhandener Wirtschaftsprobleme, gepaart mit überpassionierten Südamerikanern kommt es häufiger zu kriminellen Tätigkeiten. Das kann ich auch nicht abstreiten.
Ich muss aber dazu sagen, dass sich vor allem negative Beispiele und Stories besser herum tratschen lassen und sich auch hartnäckiger halten. Dabei werden die vielen und tollen Erlebnisse, in denen alles gut ging vergessen.
Ich habe einige Geschichten von Backpackern in den Hostels gehört. Einige aus direkter Hand, andere vermutlich aus der zehnten. Dadurch weiß ich, dass es wirklich auch zu Überfällen auf Touristen kommt. Allerdings musst du dir das wie bei dem Spiel “Stille Post“ vorstellen: Etwas Wahres wird dran sein, aber wahrscheinlich wurde im Laufe der Zeit etwas verdreht oder auch dazu gedichtet.
Aber ganz klar, fröhlich aussehende und unbeschwerte Touristen stellen doch eher leichtere Beute dar.
Safety first in Südamerika
Erst einmal vorweg, mir ist nichts schlimmes in Südamerika passiert, aber toi toi toi! *klopf schnell auf Holz“
Dies kann entweder bedeuten, dass ich einfach nur verdammtes Glück hatte, ein Schisser bin oder meine eigenen Sicherheitsmaßnahmen funktioniert haben.
Also was kannst du speziell tun, um dich sicherer zu fühlen, wenn du deine Komfortzone verlässt und denkst, dass Südamerika gefährlich ist?
Na, dann schön, dass ich dir sagen kann, dass dir Reisen im Allgemeinen einen Boost an Selbstvertrauen gibt und du auch abenteuerlustiger wirst.
Nach einigen Tagen an einem neuen Ort, wirst du feststellen, dass du dich sichere fühlst. Deine dadurch selbstbewusste Ausstrahlung führt beispielsweise auch direkt dazu, dass du nur noch halb so oft von blöden Typen auf der Straße angequatscht wirst. Achte mal drauf!
Auch wirst du oft hören, dass du bestimmte Gegenden meiden und dich nachts nicht draußen aufhalten solltest. Jap, das stimmt ebenfalls! Aber jetzt mal ehrlich, machst du das etwa in deiner Stadt? Wenn ja, echt mutig!
Es ist natürlich möglich nachts in Südamerika durch die Straßen zu laufen, aber sorge besser immer dafür, dass dich jemand begleitet. Oder schnapp dir ein Taxi. Ein- zwei Euro sollte dir dein Leben schon wert sein. Lerne die Situation zu beurteilen!
Tipps, Tricks und Tracks
Ich habe für dich einmal meine Sicherheitsmaßnahmen aufgeschrieben, die dir ein besseres Gefühl geben werden und falls tatsächlich etwas passieren sollte, sich dein materieller Schaden in Grenzen halten wird.
- Nimm nicht dein ganzes Geld mit, wenn du dich außerhalb des Hostels bewegst.
- Lass dein Handy im Hostel, falls es dir wichtig ist.
- Reisen mit einer Spiegelreflexkamera ist nicht empfehlenswert.
- Nimm den Papier Stadtplan aus dem Hostel mit, den es meistens gratis gibt. Vergiss nicht, dass du ohne dein Phone offline unterwegs bist.
- Nimm anstatt deines Reisepasses nur eine Kopie mit und schließe das Original im Hostel ein. Die Kopie wird auch in 98% der Fälle akzeptiert.
- Verstecke zusätzlich eine kleine Geldreserve in deinem BH oder in den Socken. Nur für den Fall der Fälle!
- Trage deine Handtasche vor dir oder benutze eine Gürteltasche, die du unter deinem T-Shirt verstecken kannst.
- Beobachte deine Umgebung. Haben beispielsweise viele Einheimische ihr Smartphone in der Hand, ist es meistens auch ok, wenn du kurz auf deins schaust oder Fotos machst.
Weitere Tipps
Zwischen den Reisezielen hast du wahrscheinlich deinen Rucksack bei dir und somit auch dein ganzes Hab und Gut. Daher musst du etwas mehr auf der Hut sein.
Ich verteile meistens meine wichtigen Dinge auf mein ganzes Gepäck. Dazu packe ich immer die wichtigsten Sachen, wie Reisepass, Geld und Kreditkarte in meine Gürteltasche. Technische Geräte verstaue ich im Daypack oder Handtasche und zusätzlich Kopien wichtiger Papiere sowie eine zweite Kreditkarte landen im großen Rucksack. Das ist meine Lösung, aber nach einiger Zeit auf Reisen wirst du ziemlich schnell dein eigenes System entwickeln.
Was kannst du tun, wenn du spürst, dass Südamerika gefährlich ist und du dich nicht wohl fühlst? Dies kann nämlich tatsächlich passieren. In solch einem Fall atme erst einmal tief durch und versuch dir klar zu machen, woran es liegt. Liegt es an der Umgebung, der Stadt, der Leute oder am Hostel? Alle Fälle hatte ich schon.
Du hast dann die Möglichkeit entweder schnell weiter zu reisen oder du bleibst ein paar Tage vor Ort, um dich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Gib dir Zeit und gib dem Ort eine Chance. Meistens verfliegt das anfängliche Gefühl dann recht schnell.
Ist nun Südamerika gefährlich?
Ich sage weiterhin “Jein“! Mir ist nichts passiert, daher fand ich auch nicht Südamerika gefährlich, obwohl ich mit öffentlichen Bussen gereist bin. Dennoch gab es immer mal wieder komische Situationen, in denen ich mich nicht zu 100% wohl fühlte. Manche Gassen und Gegenden sollte man einfach meiden.
Es kommt häufig zu Taschendiebstählen in den Großstädten, was allerdings meiner Meinung nach normal ist. Auf seine Sachen sollte man immer gut aufpassen! Auch habe ich Backpacker kennengelernt, die schon mal überfallen wurden. Das kommt also tatsächlich häufiger vor. Horrorstories übers Kidnapping oder Missbrauch als Drogenkurier sind dagegen eher selten. Informier dich am besten vorher, in welchen Regionen Touristen nichts zu suchen haben, wie zum Beispiel in Süd- Kolumbien.
Ich habe mich häufig an anderen Backpackern orientiert, die Tipps der Hostels befolgt und auf mein Bauchgefühl gehört. Vertraue nicht jedem und auch nicht immer deiner Navigations App. Aber ganz klar, die Momente, in denen ich viel Spaß hatte und positiv beeindruckt war überwogen deutlich! Sei offen und tolerant gegenüber anderen und du wirst überrascht sein, wie nett und aufmerksam die Backpacker und Südamerikaner sind.
Und falls du trotzdem jetzt daran zweifelst Südamerika jemals zu besuchen, dann lass dich von meinen Fotos auf Instagram überzeugen.
Na? Na? Du möchtest wirklich zu Haus bleiben? Das glaube ich dir nicht!! 😀
Erzähl mir hinterher mal, inwieweit Südamerika gefährlich für dich war und, ob dir meine Tipps gefallen haben?! 🙂
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