Von Panama City zu den San Blas Inseln

Einige Tage Bedenkzeit brauchte ich schon, um mich selbst davon zu überzeugen, die Tour von Panama City zu den San Blas Inseln zu machen. Der Preis für ein paar Tage chillen auf einer einsamen Insel mit der indigenen Bevölkerung schreckte mich nämlich erst ab.

Aber… es hat sich tatsächlich gelohnt!! Nun bin ich zurück in der Zivilisation und schreibe dir direkt mal die Kosten, den Ablauf der Tour und warum du dir diese Erfahrung nicht entgehen lassen solltest auf.

Kurz ein paar Facts

Es gibt circa 360 Inseln, die von den Kunas oder auch Guna Yalas, die Ureinwohner des Gebiets bewohnt werden. Sie befinden sich auf der karibischen Seite von Panama und gehören auch dem kleinen Volk. Ungefähr 36.000 Kunas bewohnen dort einige Inseln und führen noch immer ein sehr ursprüngliches Leben. Massentourismus gibt es nicht!

Kosten der Tour von Panama City zu den San Blas Inseln

Ich buchte eine Tour von Panama City zu den San Blas Inseln aus. Viele Hostels haben sich dafür mit verschiedenen Agenturen zusammen getan. In meinem Fall buchte ich die Tour Naranjo Chico und das kann ich dir auf jeden Fall empfehlen!

Ich schreibe dir mal die Preise auf, die ich im Laufe der Tour an die einzelnen Leute bezahlen musste. Alles Cash versteht sich!

• Vermittlungsgebühr für das Hostel 5 Dollar
• Pick- up Service mit Taxi 50 Dollar (Hin- und zurück)
• Eintritt Nationalpark 20 Dollar
• Für die erste Nacht in einem Dorm 40 Dollar
• Für eine zweite Nacht 25 Dollar
• Essen und eine Tour zu einer unbewohnten anderen Insel sind inklusive

Insgesamt kostete mich die Tour ohne Extras: 140 Dollar = 130 Euro

Es ist möglich vor Ort eine “Spezial Tour” für 50 Dollar zu buchen. Was sich aber dahinter verbirgt kann ich dir nicht sagen. 😉

Ablauf der Tour von Panama City zu den San Blas Inseln

Ich entschied mich schon vorher dafür dort zwei Nächte zu verbringen, was sich für mich als perfekt herausstellte. So hatte ich das Gefühl, dass ich wirklich auch die Insel erkunden und relaxen konnte. Allerdings ist die Anreise etwas anstrengend.

Hier einmal der genaue Ablauf und Zeitplan der Tour von Panama City zu den San Blas Inseln:

Erster Tag:

• 5 Uhr morgens Pick- up vom Hostel
• 1,5 Stunden Fahrt auf der Autobahn
• 1 Stunde Fahrt durch den Dschungel – Kotztüte nicht vergessen 😉
• 30 Minuten Fahrt mit dem Boot zur Insel
• 2 Stunden Zeit zum Beziehen der Hütte und schwimmen
• Mittagessen – Hühnchen mit Reis
• 2- stündige Tour zu einer verlassenen Insel
• Danach noch mal Zeit, um ins Wasser zu hüpfen
• Abendessen – Frischen Hummer oder Fisch zur Auswahl
• Gemeinsames Chillen und fun am Strand mit den anderen Backpackern

Zweiter Tag:

• Frühstück – Arepa, Rührei und trinkbarer Kaffee
• Kein Programm, also genug Zeit zum Chillen, Insel Erkunden, Baden, Trinken
• Mittagessen – Hühnchen und Nudeln
• Abendessen – Hühnchen und Yuca

Dritter Tag:

• Frühstück – Arepa, Rührei und Kaffee
• Abfahrt gegen 8 Uhr morgens wieder zurück in die Zivilisation
• Gegen 12 Uhr Ankunft im Hostel

Tipps und Hinweise

• Nimm dir auf jeden Fall etwas zu trinken mit, denn bei der Tour ist nur das Essen inklusive. Es gibt die Möglichkeit vor Ort Trinken (Wasser, Cola, Bier, Rum) zu kaufen, aber natürlich ist das nicht ganz billig.
• Dein Reisepass ist super wichtig. Ständig musste ich den aus meiner Tasche fummeln und vorzeigen.
• Falls du Schnorcheln möchtest, bring dein Equipment selbst mit
• Pack dir etwas zur Beschäftigung ein, zum Beispiel ein gutes Buch oder ein Kartenspiel
• Kamera ist ein absolutes “must- have”! Sooo viele schöne Motive! Aber denk daran, es gibt weder wirklich Strom, noch Internet auf der Insel. Genieß die Offline- Zeit
• Denk auch an eine kleine Taschenlampe. Wenn es dunkel ist, ist es dunkel! Etwas Licht gibt es nur im “Wohnzimmer” und an den Toiletten
• Zusätzlich solltest du auf jeden Fall Anti- Mückenspray mitnehmen und falls du brauchst, auch einen kleinen Spiegel.

Zwei Nächte Tour von Panama City zu den San Blas Inseln

Vielleicht erinnerst du dich noch an die Serie “Lost”? Ich war zumindest ein großer Fan der Serie und ich fühlte mich, wie ein Teil von ihr. Die Landschaft, ein Paradies und auf der anderen Seite der Insel entdeckte ich tatsächlich auch eine andere Zivilisation. Aber einen wesentlichen Unterschied gab es, denn wir waren nicht aufgrund eines Flugzeugabsturzes auf der Insel gestrandet! 😀

Wenn die Sonne schien, lief ich um die Insel, um “Wallpaper”- Fotos zu machen. Wenn es regnete setzte ich mich zu den anderen Backpackern ins “Wohnzimmer” und wir führten Gespräche über Gott und die Welt. Ich ließ meine Seele in der Hängematte baumeln und plantschte im türkisen Wasser herum. Der Sonnenauf- und untergang waren wunderschön. Ich werde die Zeit nicht so schnell vergessen.

Das Leben der Kunas

Ein paar Male hatte ich das Glück mit einigen Kunas ins Gespräch zu kommen und erfuhr etwas über ihre Traditionen. Sie leben vom Fischfang, akzeptieren keine Hochzeiten mit anderen Nationalitäten und halten sich auch sonst von der modernen Welt fern. Dennoch besaßen einige ein Handy und ich entdeckte auf ein paar Hütten Satellitenschüsseln. 😉

Die Kinder liefen häufiger mit ihren kleinen Schulranzen an mir vorbei und stiegen in ein Wassertaxi. Die Schule befindet sich auf einer der größeren Inseln. Sobald sie älter sind ziehen einige von ihnen, nach Panama City zum studieren.

Sie glauben an ein weiteres spirituelles Leben nach dem Tod und der Leichnam wird dafür in einer Hängematte in einem Fluss auf dem Festland beerdigt. Nach dem körperlichen Tod entscheidet sich, ob man sozusagen auf einer duftende Blumenwiese erwacht oder von einem großen, bösen Hund oder Katze erwartet wird. Das hängt davon ab, wie man vorher seine Mitmenschen und Tiere behandelt hat – Also “Karma-like”. Aber, sie glauben auch, dass alles für sie bereits vorbestimmt ist und an das Schicksal. Interessant oder?

Ich würde ihr Verhalten jetzt nicht gerade primitiv nennen, aber in diese Richtung geht es schon. Schroff behandeln sie Mensch und Tier und von Selbstreflexion haben die meisten wohl noch nichts gehört. Aber genau das finde ich total spannend! Schön, dass es solch “simpel- lebenden Völker” noch gibt.

Auch wenn ich selbst nur ein Touri bin, finde ich den Tourismus kritisch. Denn “Was passiert mit dem ganzen Müll?” und “Wann wird die Macht des Geldes zu groß sein, so dass der Ausverkauf der Inseln beginnt?”

Auf kurz oder lange Sicht wird sich das Volk entweder selbst vernichten oder wir tun das. Schade…schade!