Faltenfreie Boots an der Laguna Esmeralda
Juhu! Mein erster richtiger Reisebericht ist da und dafür habe ich die absolut empfehlenswerte Trekkingtour zur Laguna Esmeralda auserkoren!!! Ich hoffe es gefällt dir?! 🙂
Am Ende der Welt, in Ushuaia kann man unheimlich viel unternehmen. Leider ist das meiste davon super teuer. Ursprünglich wollten meine Backpacker Freundin und ich dort Kap Horn besuchen und auf jeden Fall Pinguine sehen! Doch unter 100 Euro war keine der beiden Touren zu machen. Also gönnten wir uns nur die teure Tour zu den Pinguinen und ließen Kap Horn für die günstige Alternative Laguna Esmeralda sausen.
Nur am Rande, die Pinguin Tour mit dem Segelboot war “wow”! Aber hier geht es nun um die überraschend gute Trekking Tour zur Laguna Esmeralda!
Aber zuerst möchte ich dir zeigen, wo das “Ende der Welt” liegt. 🙂
Auf zum Abenteuer Laguna Esmeralda
Mit einem Taxi, dass wir uns noch mit zwei weiteren Backpackern teilten ging es los. Das Taxi wurde für uns vom Hostel angerufen und kostete für hin- und zurück insgesamt für jeden von uns 120 ARS Pesos, was ungefähr 8 Euro sind. Also ein echtes Schnäppchen im Gegensatz zu den anderen Touren und mehr mussten wir an dem Tag auch nicht mehr zahlen.
Etwas planlos und ohne Infos über die Laguna Esmeralda zogen wir uns unsere Trekkingschuhe an und stiegen ins Taxi. Der Fahrer war vermutlich sehr nett, aber aufgrund seines viel zu schnellen Spanisch redeten wir fast nicht miteinander. “Egal”, dachten wir und vertrauten dem Mann einfach. Irgendwann schmiss er uns dann auf einem Parkplatz raus und zeigte in die Richtung, aus der wir starten sollten. Er schaute noch schnell auf seine Uhr und sagte uns, wann er uns wieder dort einsammeln würde. Und schwupps liefen wir auch schon los.
Der matschige Trek
Erst liefen wir durch ein Waldstück. Der Weg war schon ordentlich von anderen Touris platt getreten worden. Also ein absoluter Geheimtipp ist die Laguna Esmeralda… nicht!
Die Bäume anfangs noch sehr grün, veränderten sich im Laufe der Zeit zu abgestorbenen Krüppeln. Zudem stellten wir fest, warum uns das Hostel zuvor zu Gummistiefeln geraten hatte. Denn ab und zu verschwand der Weg auf dem wir liefen und eine Schlammschlacht begann.
Erst war es noch kein Problem sich über die toten Bäume und Steine alternative Wege zu suchen, aber nach einiger Zeit wurde es immer schwieriger. Die Französin, die mit dabei war, hatte sich tatsächlich die grünen, todschicken Gummistiefel aus dem Hostel ausgeliehen und sprang im Schlamm herum, wie ein kleines Mädchen.
Meine Freundin und ich hatten schon in den Tagen zuvor angefangen komische Lieder zu komischen Situationen, komisch um zu dichten und bestimmt auch komisch zu trällern. Dieses mal schmetterten wir:“These boots are made for walking…!” Meiner Meinung nach ein echt mieser Song, aber es war lustig!
So sprangen wir singend herum und hatten dabei viel Spaß. Mir gefiel das Gehopse in der Natur und ich fühlte mich doch glatt um einiges lebendiger.
Der samtige Trek
Auf einer Lichtung sahen wir dann zum ersten Mal die Berge drumherum und entdeckten eine kleine Lagune mit milchig- weißem Wasser. Die Farben waren unheimlich kontrastreich. Also ich versuche sie dir mal genauer zu beschreiben: Angefangen von den eher weiß- grauen Krüppelbäumen bis zum braunen Moor, grünen Moos, lila- blauen Bergen mit weißen Spitzen, der kleinen Lagune …und dazu schien auch noch die Sonne. Ok, für meine Beschreibung brauchst du schon eine ordentliche Portion Vorstellungskraft und ein paar Rap- skills, aber sieh es dir an!
Traumhaft oder?
Auf dem Bild siehst du auch, wie sich der Boden mittlerweile veränderte. Er fühlte sich weich und schwammig an und ich hätte auch am liebsten direkt meine Schuhe und Socken ausgezogen, um es hautnah zu spüren. Doch das ließ ich dann doch lieber sein, denn meistens sehen solche Sachen samtiger aus, als sie dann im Endeffekt sind.
Das kannte ich schon aus Bolivien. Denn es gab dort überall in den Trockenregionen so kleine puschelige Büsche. Sie sahen zum Draufsetzen echt einladend aus, bis ich es auch eines Tages ausprobierte und… – Naja, lassen wir das! Das ist eine andere Geschichte.
Beeindruckt von der Natur um uns herum suchten wir uns weiter unseren Weg über Stock und Stein. Der sumpfige Boden war vom Regen aufgeweicht und die Matschschlacht ging in die zweite Runde. Ein- zweimal bin ich leider zwischen die Steine gesprungen und versank im Schlamm. Doch ich konnte mich jedes Mal gerade noch so halten, so dass ich nicht auch noch eine Schlammkur in meinem Gesicht testete. Glück gehabt! 😀
Der Milch- Bach
Nach 2-3 Kilometern traf der Weg dann auf einen Bach. Und vermutlich hast du einen kleinen Bach im Wald schon mal gesehen, aber dieser hier sah irgendwie interessant aus. Das Wasser war auch milchig, wie in der Lagune zuvor und sprudelte über kleine und große Steine. Es sah eiskalt, aber auch gesund aus. Und on top glitzerte auch noch die Sonne drauf. Echt super schön! Wir hatten einen perfekten sonnigen Tag erwischt.
Ich beugte mich direkt zum Wasser, um es zu probieren. Sowas mache ich mittlerweile überall, wenn ich schon mal da bin. Meine Begleiter belächelten mich und verpassten dabei unglaublicherweise… Nichts! Denn es war eher geschmacklos und hatte nichts mit Milch gemeinsam. Höhö, wer hätte das gedacht?! Dafür war es aber wirklich eiskalt und ich fühlte mich danach fresh 😀
Nach weiteren gefühlten 50 Millionen Selfies ging es tatsächlich mal etwas Bergauf. Bis dahin war der Weg unserer Wanderung eigentlich komplett flach gewesen. Aber dafür hüpften mittlerweile noch zig andere auf dem Weg herum. Das hatten wir schon vorher geahnt, denn es schien ja nicht nur die Sonne, was ich gerne an dieser Stelle nochmal betonen möchte, sondern es war auch noch Sonntag. Ein perfekter Tag, um einen Familienausflug zu machen.
Freshe Laguna Esmeralda
Mit meiner kleinen Backpacker- Familie zusammen erreichten wir dann endlich… einen weiteren Felsen! Die Laguna Esmeralda zickte und wollte sich einfach noch nicht zeigen. Wir hatten aber das Gefühl, dass wir schon nah dran waren.
Und wir hatten recht! Wir kletterten noch über so einige große Steine, bis wir am Ziel ankamen.
Tatsache! Endlich lag sie vor unseren Füßen, die versteckte Laguna Esmeralda am Fuße eines Schneeberges.
Ich setzte mich auf einen Felsen und atmete erstmal tief durch. Das empfehle ich übrigens jedem mal am Ende der Welt zu tun. Denn ich habe noch nie in meinem Leben so eine frische Luft atmen dürfen. Total vollkommen und unverpestet spürt man förmlich die Überdosis an Sauerstoff durch die Venen fließen. Haha, an dieser Stelle wollte ich dir unbedingt mal meine Kreativität zeigen, hat es geklappt? 😀
Ich sah mir das Spektakel der Natur und der anderen Wanderer an und machte ein kleines Päuschen. Die Sonne schien mir dabei ins Gesicht und ich öffnete den Reißverschluss meiner Weste. Trotz der Sonne war es vielleicht nur 10 Grad. Aber das kümmerte eine Gruppe von Burschen nicht. Sie sprangen tatsächlich in das eiskalte Wasser. Verrückt!
Weltall Patagonien
Esmeralda war toll, der Quicky unglaublich! Dennoch faszinierte mich auch die mega Weite der andere Seite. Irgendwie zog die mich mehr an, als die Selfie-machenden Touris an der Laguna. Aber da fällt mir gerade was zu ein…!
“Patagonien – unendliche Weiten! Wir schreiben das Jahr 2017. Dies sind die Abenteuer von schmetterlinga, die mit ihrem 10 Kilo Rucksack nun schon ein Jahr lang unterwegs ist, um neue Welten zu erforschen, neues Leben und andere Zivilisationen. Viele Flugstunden von ihrer Heimat entfernt dringt sie in touristische Gebiete ein, die schon viele Menschen vor ihr gesehen haben!” Hehe, das musste jetzt sein!
Das Erkunden der Natur Patagoniens kann locker mit den Abenteuern des Raumschiffs Enterprise mithalten 😀 Naja, nicht wirklich, aber so fühlte ich mich in diesem Fall. Gerade in solchen Momenten spüre ich wieder, was ich hier aktuell eigentlich so tue und wie geil es ist, das Leben auf diese Weise zu genießen.
Leider mussten wir bereits nach einer Stunde wieder den Rückweg antreten. Unser Taxifahrer wartete schon auf uns.
Fazit : Absolut 8 Euro wert und Natur verbindend.
Und? Hast du dir meine Schuhe im letzten Bild angesehen? Sehen doch trotz der Schlammpackung ganz gut aus, oder vielleicht deswegen? 😀
Während ich das hier schrieb, bin ich im Netz auf einen englischen Artikel von einem jungen Australier gestoßen, der dort tatsächlich gezeltet hat und das irgendwie auch ohne andere Touristen. Hört sich cool an oder nicht?! Zelten an der Laguna? Hmm, vielleicht nächstes Mal! Kommst du mit?
Ich hoffe er hatte gute Musik mit dabei 🙂
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